Dieter Guhmann

Dieter Guhmann erblickte am 9. Oktober 1937 in Maxdorf als Sohn von Friedrich Guhmann und dessen Frau Maria Antonia, geborene Augustin, das Licht der Welt.

Er ging in den katholischen Kindergarten und ab 1943 in die Maxdorfer Schule in der Hauptstraße. Gut konnte er sich noch an die schlechten Kriegszeiten erinnern, an die Schulspeisungen, die die Not der Schulkinder ein wenig linderten und an seine Lehrer und Schulkameraden.

Nach seiner Schulzeit bewarb er sich in Frankenthal bei der Fa. Albert und durfte dort eine Lehre als Maschinenschlosser machen. Nach der Ausbildung fand er in der BASF in seinem Beruf eine Anstellung, die er fast 25 Jahre lang ausübte, bevor er zu den Pfalzwerken wechselte. 18 Jahre lang übte er auch dort seinen Beruf aus.

Am 29. Mai 1959 heiratete er seine Frau Mathilde, geborene Ott. Tochter Angelika kam 1960 auf die Welt.

Einen großen Teil seines Lebens widmete Dieter Guhmann dem Vereinsleben in Maxdorf.

Er trat dem Gesangverein „Fidelia“ bei, sang im Tenor mit und engagierte sich mit seinen handwerklichen Fähigkeiten im Verein. Er baute Bühnenbilder für Theateraufführungen und spielte selber mit. Er war Mitinitiator und Mitgestalter der Maxdorfer Kerwe im Jahr 1979 mit Kerwebaum, Kerwekranz und Kerweumzug. Fortan war er bei jedem Kerweumzug dabei, auf dem geschmückten „Fidelia-Wagen“, oder auf dem Fahrrad, als Kerwe-Clown und als begabter Kerwe-Redner.

Wenn jemand seine handwerkliche Hilfe brauchte, konnte er schlecht ablehnen. Oft lies er seine Arbeit liegen und unterstützte andere, ehe er seine eigenen Arbeiten und Tüfteleien wieder aufnahm. Er war auch ein gefragter Schweißer und fertigte so manches Geländer.

Als auf dem kleinen Uhrturm im Carl-Bosch-Haus in der BASF-Siedlung das Uhrwerk repariert werden musste, konnte die Reparatur nicht ausgeführt werden, weil es keinen Zugang zum Türmchen gab. Ganz selbstverständlich fertigte er deshalb eine Treppe, damit das Uhrwerk wieder instandgesetzt werden konnte. Auch setzte er sich für eine Glocke im Turm ein.

Seine Hilfsbereitschaft zeigte sich auch während einer Urlaubsreise der Familie nach Kenia in Afrika. Dort traf die Familie in einem Safari-Hotel einen mittellosen einheimischen Kenianer, der sich mit einem kaputten Boot auf einem Fluss bemühte, den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen. Spontan beschloss Familie Guhmann in dieser Notlage zu helfen.

Eine Soforthilfe funktionierte mangels Zeit nicht, aber eine Hilfe auf Dauer schon. So organisierte Familie Guhmann in den nachfolgenden Jahren bei mehreren Besuchen in Kenia, mit ihren Ersparnissen und ihrem körperlichen Einsatz für die kenianische Familie einen Katamaran, einen Bauplatz, bauten ein Haus und bezahlten das Schulgeld für die Kinder!

Im Jahr 2001 rief Bürgermeister Hauck zu einer Sitzung im Rathaus auf. Sein Wunsch war es, zum 50jährigen Jubiläum der Selbständigkeit der Ortsgemeinde Maxdorf eine Festschrift herauszubringen. Auch Dieter Guhmann erklärte sich bereit mitzuarbeiten. Er besorgte alte Fotografien und steuerte viel Beiträge in „Maxdorfer Mundart“ dazu bei. Ebenso engagiert arbeitete er an der Festschrift „75 Jahre BASF-Siedlung Maxdorf ehemals Fußgönheim 1934-2009“ mit.

Er hatte die Begabung, Geschichten, Erinnerungen und Anekdoten aus dem Stehgreif zu erzählen. So unterhielt er z. B. Gäste bei Seniorennachmittagen mit seinen Gedichten in seiner geliebten pfälzischen Muttersprache. Bei Vereinsausflügen präsentierte er am Ende der Reise manchmal ein Gedicht in Versform, das er während der Busfahrt verfasst hatte. Einige seiner Gedichte veröffentlichte er sogar in der „Rheinpfalz“.

Seine größte und umfangreichste Arbeit im Laufe der Jahre sind die Aufzeichnungen über das Dorfgeschehen von Maxdorf. In etwa 20 großformatigen A3 Ordnern hat er mit großer Leidenschaft alles handschriftlich, akribisch vermerkt, mit Bildern dokumentiert und niedergeschrieben. Die Ordner sind im Besitz seiner Familie.

Als 2010 der Verein für Geschichte gegründet wurde, war er ebenso dabei und hat vieles zum Aufbau eines Vereinsarchives beigesteuert.

 Er starb am 5. Juli 2021 in Maxdorf.

Bericht: Hans Lebkücher und Ferdinand Fiedler
Foto: Mathilde Guhmann

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