Die drei Namensgleichen

Den Ortsnamen Maxdorf gibt es gleich drei Mal in Deutschland.

Neben unserem Maxdorf, im Rhein-Pfalz-Kreis bei Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz, gibt es zwei weitere Orte mit dem Namen Maxdorf.

Maxdorf im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz

Wie Gräberfunde belegen, ist die Maxdorfer Heide uralter Kulturboden, auf dem schon die Kelten und Römer siedelten. Die erste Ansiedlung der Neuzeit war der „Holzhof“ am Floßbach, welcher um das Jahr 1745 angelegt wurde.

1736 hatte der Kurfürst von der Pfalz, Karl Philipp (1716-1742), die Saline Bad Dürkheim erworben.Zur Salzgewinnung benötigte man Unmengen Holz. Da die Wälder um Bad Dürkheim den Leiningern gehörten, ließ Kurfürst Karl Theodor einen Floßgraben anlegen, um das Holz aus seinen weiter südlich gelegenen Wäldern in Elmstein bei Neustadt a. d. Weinstraße auf dem Wasserweg zu transportieren. Durch den neu entstandenen Graben wurde eine Verbindung vom Rehbach hin zur Isenach hergestellt, welche den Namen „Floßbach“ erhielt.

Das getriftete Holz wurde am alten Holzhof (heute Maxdorf) aus dem Floßbach geholt und auf einem Lagerplatz zwischengelagert. Danach konnte es mit Fuhrwerken auf der Fahrstraße zur Saline nach Bad Dürkheim gebracht werden.
Claudius Loyet/Lojet wurde als Holzwart und Holzzähler von der zuständigen Salinen-Commision eingesetzt und war mit seiner Familie der erste Bewohner des alten Holzhofes. Dieser Holzhof diente auch als Binnen-Zollstation. Der für die zu transportierende Güter fällige Zoll wurde von Claudius Loyet/Lojet erhoben.

Ab 1816 kamen aus der näheren und weiteren Umgebung immer mehr Ansiedler, die sich um den alten Holzhof niederließen. So lebten im Jahr 1819 bereits 227 Einwohner in der kleinen Siedlung.

Am 6. Mai 1819 erhielt die Ansiedlung durch König Maximilian Joseph I von Bayern den Namen Maxdorf. Den 200sten Tag seiner Namensgebung konnte Maxdorf deshalb im Jahr 2019 begehen.

Maxdorf gehörte bei seiner Gründung im Jahr 1819 bis 1952 als Ortsteil zur Gemeinde Lambsheim.

Bereits 1868, dann wieder 1875, 1905 und 1925 versuchten die Maxdorfer Gemeindevertreter die Trennung Maxdorfs von Lambsheim zu erreichen. Ihre Anträge scheiterten aber immer am Mehrheitsvotum der Lambsheimer Gemeinderatsmitglieder oder die Beratungen wurden so lange verschleppt, bis alles im Sand verlief. Erst am 1. Oktober 1952 wurde der bisherige Ortsteil Maxdorf durch Landesgesetz zur selbständigen Gemeinde. Zugleich erhielt Maxdorf ein eigenes Wappen. Danach setzte eine stürmische Entwicklung auf fast allen Gebieten ein.

Maxdorfer Ortswappen

Ortswappen von Maxdorf

Anfangs war die Landwirtschaft mit dem Gemüseanbau die treibende Kraft und Maxdorf besaß einen der bedeutendsten Gemüsegroßmärkte im Bundesgebiet. Mittlerweile hat die Landwirtschaft für Maxdorf ihre Bedeutung verloren. Es gibt keinen Landwirt mehr im Ort, welcher vom Gemüseanbau lebt. Der Großmarkt hat deshalb 2013 mit dem im Jahr 1987 errichteten Pfalzmarkt in Mutterstadt fusioniert.

Durch die Schaffung verschiedener Gewerbegebiete und der Erschließung des etwa 30 ha umfassenden Baugebietes „Heideweg-West“ in den frühen 80er Jahren wurden in großem Umfang Wohnbaumöglichkeiten für Neu- und Altbürger geschaffen.

Die katholische Pfarrkirche St. Maximilian wurde 1904/05 im Stil der Neuromanik und die protestantische Christuskirche 1914-21 im neugotischen Stil errichtet.

Wesentliche Infrastruktureinrichtungen sind Carl-Bosch-Haus, Großsporthalle, Kreishallenbad, Grundschule, Justus-von-Liebig-Realschule plus, sowie das G8 Lise-Meitner-Gymnasium.

Zahlreiche Vereine prägen die sportliche und kulturelle Vielfalt der Gemeinde. Namhafte Sportlerinnen und Sportler zeugen von ausgezeichneter Vereinsarbeit.

Maxdorf besitzt eine hervorragende ärztliche Versorgung und ist durch mehrere Verbrauchermärkte ein begehrtes Einkaufsziel.

Maxdorf BASF-Siedlung

Die BASF-Siedlung wurde 1934 als Arbeitersiedlung des IG-Farbenkonzerns gebaut und gehörte anfangs zu Fußgönheim. Weitgehend in Eigenhilfe wurden die Siedlungshäuschen von den freigestellten Arbeitern auf einem von Robinien bewachsenen Gelände errichtet. Große Grundstücke waren für die Eigenversorgung der Bewohner vorgesehen. Die Grundstücke mit den großen Gärten erlaubten es den Neusiedlern, sich mit eigenen Erzeugnissen aus dem Garten zu versorgen.

Da jedoch jegliche Ver- und Entsorgungseinrichtungen fehlten, war das Siedlerleben anfangs alles andere als romantisch.

1938 wurde das Feierabendhaus eingeweiht, das seitdem Mittelpunkt des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Siedler ist. Im gleichen Jahr wurde auch die Grundschule errichtet und die Kinder mussten nicht mehr den weiten Weg nach Fußgönheim in die Schule laufen. Heute ist die Haidwaldschule alleinige Grundschule für die Gemeinde Maxdorf und als Ganztagsschule konzipiert.

Die Kanalisation der Siedlung wurde zum Teil durch französische Gefangene während der Kriegsjahre verlegt. Die protestantische Johanneskirche konnte im Jahr 1953 und der protestantische Kindergarten im Jahr 1964 eingeweiht werden.

Durch Gesetz wurde am 07.06.1969 die gesamte Siedlung in die Gemeinde Maxdorf eingegliedert. Schlagartig wechselten so 1.602 Bürgerinnen und Bürger ihre Heimatgemeinde. Die daraus resultierende Vermögensauseinandersetzung zog sich dann aber noch 14 Jahre hin. Das Verwaltungsgericht in Neustadt a. d. Weinstraße erklärte am 23.12.1983 das Verfahren für erledigt.

Auf Antrag der Gemeinde Maxdorf erhielt, durch Entscheidung der Kreisverwaltung Ludwigshafen am 04.04.1989, die Siedlung offiziell die Bezeichnung „Maxdorf BASF-Siedlung“.

Seit 1972 gehört die Ortsgemeinde Maxdorf zur Verbandsgemeinde Maxdorf und ist Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung. Die Ortsgemeinde Maxdorf hat heute rund 7.000 Einwohner.

Maxdorf im Landkreis Köthen / Anhalt

Das zweite Maxdorf, ein Kirchdorf, ist ein Ortsteil der Gemeinde Zabitz im Landkreis Köthen/Anhalt. Das Wahrzeichen der Gemeinde ist die Wehrkirche und wird vom Friedhof umgeben.

Der Name wurde 1166 erstmals erwähnt. Die Festungskirche wurde 1150 erbaut. Die Wetterfahne der Wehrkirche trägt die Jahreszahl 1253.

Die Siedlungsstruktur des Ortes ist eine Mischung aus Straßen- und Haufendorf. Die Bebauung besteht aus ein- und zweigeschoßigen Wohnhäusern und Hofanlagen. Die Ausführung der Häuser ist überwiegend in Ziegelmauerwerk und Fachwerk ausgeführt.

In den Jahren 1991 – 1993 wurde eine Trink- und Abwasserleitung verlegt und an die zentrale Kläranlage Crüchern angeschlossen. Die Ortsmitte hat mehrere Grünbereiche und ein Dorfteich ist in unmittelbarer Nähe gelegen. Sein Ufer wird von Weiden und Erlen gesäumt. Am östlichen Ortsrand befinden sich weitere kleine Teiche mit ansehnlichem Baumbestand.

Im Ort befindet sich ein ehemaliges Rittergut mit altem Baumbestand und einem Park hinter dem Herrenhaus. Es wurde von der Gemeinde 2009 verkauft und ist heute in Privatbesitz. Der jetzige Besitzer stellte das Haus nach alten Vorlagen wieder her.

Ein kleiner Lebensmittelladen und eine Gaststätte sind ebenfalls vorhanden. Eine Minimalversorgung der Bevölkerung, immerhin ca. 130 Personen, ist damit gesichert.

Maxdorf in der Altmark in Sachsen-Anhalt

Der dritte Ort mit dem Namen Maxdorf befindet sich in der Altmark in Sachsen- Anhalt und wurde am 1. Januar 2003 in die Stadt Salzwedel eingemeindet.

In der „Heimatkunde der Altmark“ von Zahn und Ehlies (2.Auflage 1928) heißt es auf Seite 123: „Maxdorf, Gemeinde, Nebenkirche von Altensalzwedel. 117E. Der Name (1375 Markstorp, 10 Hufen und gehörig dem Kloster Dambeck), ist deutsch, doch ist der Ort von Wenden bewohnt gewesen, worauf die Hufeisenförmige Anlage und die zahlreichen wendischen Flurnamen hindeuten. 1283 verkauften die Brüder Balduin und Paridam von dem Knesebeck ihre hießigen Einkünfte dem Kloster Dambeck. Gerichtsbarkeit und Patronat gehörten dem Schulamte Dambeck. 1840: 92, 1885: 99, 1892: 92, 1900: ?, 1910: 95 E.“ E. bedeutet „Einwohner“. Maxdorf hatte im 19. Jahrhundert nie über 100 Einwohner. Am 31. Dezember 2003 lebten in Maxdorf nur 52 Einwohner und ist (nach Dambeck mit 20 Einwohnern) der zweitkleinste der 11, Salzwedeler Ortsteile.

Bericht: Ferdinand Fiedler
Quellen: Informationen der Bürgermeisterämter von Zabitz und Salzwedel an Walter Sattel für seine Chronik der Maxdorfer Ortsgeschichte.