Historischer Pressebericht zum Brand der alten Markthalle

Aus: Die Rheinpfalz vom 19.04.1974

Maxdorf. Nur dem ungemein schnellen Einsatz der Maxdorfer Wehr (unterm Schutzanzug die Pyjamas) ist es zu danken, daß der Brand, von dem – wie berichtet – die Obst- und Gemüsegroßhandlung Eduard Hofmann heimgesucht wurde, nicht noch mehr Schaden anrichtete und eine Gefährdung der benachbarten Wohnhäuser verhindert wurde.

ln der Mehrzweckhalle der Firma, die früher der Großmarkt war, lagerten erhebliche Mengen flüssiger und gasförmiger Brennstoffe zur Versorgung des betriebseigenen Fuhrparkes. Auf ihre Kühlung und teilweise Beseitigung konzentrierte sich denn auch der erste Angriff der Maxdorfer Wehr.

ln Anbetracht des Brandausmaßes alarmierte Kommandant Guido Löcher die Wehren von Fußgönheim und Birkerıheide. Ein hohes Lob der „stillenAlarmierung“, sie bewährte sich bestens! Jürgen Huch (Maxdorf) sah das Feuer, weckte um 0.10 Uhr mit einem kurzen Heulton der Sirene bei der „Canda“ den in der Nähe wohnenden Kommandanten, der über die Polizei die stille Alarmierung. auslösen ließ. Um 0.45 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, um 1.30 Uhr wurde Feuer aus gemeldet.

Sieben Löschfahrzeuge verschiedener Ausstattung und 400 Meter Schlauch waren im Einsatz. Die Löscharbeít erwies sich als schwierig. Wegen Hitze und Rauchentwicklung mußte schwerer Atem-schutz getragen werden. Die zwei Löschkanonen, das neue Notstromaggregat und vor allem – so die Wehrleute – das Fehlen störender Zuschauer trugen wesentlich zum Löscherfolg bei. lnsgesamt waren 42 Wehrmänner im Einsatz, 18 aus Maxdcrf und je 12 aus Fußgönheim und Birkenheide.

Während der Brandbekämpfung wurde bei der Friedelsheimer Wassergruppe Druckerhöhung erbeten und der Rhein-Haardtbahn (dicht daneben ist der Schienenkörper) eine Vorsichtswamung übermittelt.

Verbandsbürgermeister Dieter Wagner (er glaubte zuerst die “Anilin“ fackelt ab) und Kreisbrandinspekteur Karl Burkhart erschienen zur Brandbekämpfung. Von dem an der Rampe parkenden Lkw – so die polizeilichen Ermittlungen – ging zweifellos das Feuer aus. Der Deckel eines Lkw-Tanks fehlt, was neben weiteren Indizien den Verdacht auf Brandstiftung stark erhärtete.

Das Feuer breitete sich über den Lkw, die auf ihm liegenden Holzsteigen, zu den Kisten auf der Rampe aus und ergriff schließlich überstehende Dachteile sowie den südlich gelegenen Büroraum. Die Höhe der Schadenssumme von 150000 Mark liegt einer ersten Schätzung zugrunde. Eine Erhöhung ist nicht ausgeschlossen.

Bei der Lagebesprechung am Abend nach der Instandsetzung des Wehrmaterials, bei der Karl Burkhart anwesend war, wurde auch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Wehren der Verbandsgemeinde und ihren Kommandanten Grundmann und Meier mit Nachdruck unterstrichen.