Er ist zurück, aber nur so halb …

Bis in die 60er Jahre gab es in Maxdorf Störche. Auf dem Scheunendach der Familie Zimmermann in der Hauptstraße 45 war das letzte besetzte Storchennest im Dorf. Als danach die Storchenpopulation in der Pfalz und somit auch in Maxdorf drastisch sank, blieb auch das Nest in Maxdorf leer.

Nest mit Jungstörchen auf der Scheune bei Zimmermann (ungefähr 1935)

Die Ursachen dürften nicht zuletzt an der Flurbereinigung gelegen haben. So wurden Äcker zusammengelegt, Bäche und Gräben begradigt, einbetoniert und manche sogar gänzlich zugeschüttet. Dies hatte zur Folge, dass die Feuchtgebiete schwanden, wodurch das Nahrungsangebot für die Störche recht klein wurde und eine Aufzucht von Jungstörchen schlicht unmöglich machte.

Als Das Scheunendach neu gedeckt werden musste, entschloss sich Familie Zimmermann das Nest nicht mehr auf das Scheunendach setzen zu lassen.

Storchennest auf dem Scheunendach von Familie Zimmermann oben in der Mitte des Fotos

Ein zweites Nest gab es auf der Scheune von Familie Bellmuth in der Hauptstraße 54. Heute lässt sich allerdings nicht mehr feststellen, wann das Nest aufgegeben wurde.

Seit mehreren Jahren gibt es auf dem Gebiet von Birkenheide ein neues Nest auf einem Storchenturm im Naturschutzgebiet, welches auf Privatinitiative durch den NABU errichtet wurde. Seit einigen Jahren wird das Nest von einem Storchenpaar belegt und es wurden auch schon mehrere Jahrgänge junger Störche aufgezogen.

Storch mit Jungvögeln in Birkenheide 2024

Eine weitere Hilfe für die Brutpflege dürfte auch die Renaturierung der angrenzenden Isenach sein. Dort gibt es größere Überlaufzonen, die größere Wassermassen der Isenach auffangen und für längere Zeit die Wiesen überfluten. Auch einige ortsnahe Überlaufbecken, welche bei Starkregen die Kanalisation in Maxdorf, Fußgönheim und Birkenheide entlasten, sorgen so ebenfalls für Feuchtzonen.

Storchenansammlung in Birkenheide 2024

Laut Walter Gramlich ist zu beobachten, dass die Störche bei der Nahrung nicht sehr wählerisch sind. Werden Ackerflächen gezackert, oder die Frucht (Korn) gemäht, sind oft bis zu 60 Störche bei der Suche nach Würmen, Mäusen oder auch Heuschrecken anzutreffen.

Er ist also zurück, der Storch. Wenn auch nicht mehr in Maxdorf, so aber doch im Verbandsgemeindegebiet. Es bleibt zu hoffen, dass es immer wieder Personen gibt, die sich für unsere Flora und Fauna einsetzen und wir diese Storchenpopulation möglichst für immer bewahren können.

Bericht: Ferdinand Fiedler
Bilder 1 und 2: Verein für Geschichte und Kultur Maxdorf 2010 e.V.
Bilder 3 und 4: Walter Gramlich