Das Carl-Bosch-Haus in der BASF-Siedlung Maxdorf

Als Gesellschafts- und Kulturzentrum für die Bewohner der BASF-Siedlung geplant, wurde das „Feierabendhaus“ von der Bauabteilung der IG Farbenindustrie gebaut. Die Grundsteinlegung fand am 20.06.1937 durch Kommerzienrat Dr. Gaus statt. Durch eine großzügige Spende von Dr. Carl Bosch wurde die Realisierung des Hauses möglich.

Die feierliche Übergabe des Neubaus durch Gauleiter Bürckel erfolgte am 5.11.1938. Das Gebäude selbst erhielt einen Festsaal mit 336 Plätzen, 70 m² Bühne, eine Kegelbahn, einen Filmvorführraum, einen Besprechungssaal, eine Küche und zwei Wohnungen. Im Jahr 1939 wurde ein Vereinszimmer im ersten OG eingerichtet, das im Lauf der Jahre den Namen „Wilhelm-Becker-Saal“ erhielt.

Das Gebäude bildet zusammen mit der „Haidwaldschule“, die zum selben Zeitpunkt gebaut wurde, ein Gesamtensemble.

Später, nach dem Tod von Dr. Carl Bosch, am 26.04.1940, erhielt das Haus den Namen „Carl-Bosch-Haus“.

Eingangsbereich des Carl-Bosch-Hauses

Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zeitweise als Heimlazarett genutzt und von 1945 bis 1947 durch die französischen Besatzungsmächte belegt.

Die Siedlergemeinschaft bestellte im Jahr 1952 Heinz Jochim zum Wirt für das Haus. Die Küche für die Gastwirtschaft musste aus Platzgründen im ersten Obergeschoß Installiert werden.

Die Ortsgemeinde Maxdorf erwarb das „Carl-Bosch-Haus“ zum 1.07.1986 von der BASF.

1996/97 wurde es unter Denkmalschutz gestellt.

Das Haus wird seit seiner Einweihung als Versammlungs- und Veranstaltungsstätte genutzt. Lange Jahre fanden auch Gartenbauausstellungen mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Siedlergemeinschaft im großen Saal statt.

Im Jahr 2004 wurde ein Schlagwerk für das astronomische Zeigerwerk der Turmuhr eingebaut. Zur Finanzierung des Projektes verzichteten die Mitglieder des damaligen Ortsgemeinderates auf das Sitzungsgeld einer Ratssitzung.

Nach Schließung des „Albert-Funk-Hauses“ in Maxdorf ist es seither das einzige Gebäude für Veranstaltungen jeglicher Art in Maxdorf.

Da die angrenzende „Haidwaldschule“ aus allen Nähten platzt, dient ein Teil des großen Saales als Mensa für die Schüler. Bei nichtschulischen Veranstaltungen muss diese von den jeweiligen Veranstaltern jedes Mal ausgeräumt und danach wieder eingeräumt werden. Ob dieses Umstandes gibt es nur noch vereinzelte Festlichkeiten von Vereinen.

Bericht: Ferdinand Fiedler
Foto: Verein für Geschichte und Kultur Maxdorf 2010 e.V.

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