März 1945 – Das Kriegsende in Maxdorf

panzerBei Ende des 2. Weltkriegs rückten die alliierten Truppen von Westen gegen Deutschland vor. Obwohl die Pfalz nach Kriegsende französische Besatzungszone wurde, waren es zunächst amerikanische Soldaten, die die deutsche Wehrmacht aus unserer Region verdrängten.

In den letzten Märztagen des Jahres 1945 rollten die amerikanischen Sherman-Panzer auch auf Maxdorf zu. Damals erstreckte sich der Ort nur bis zum Westring.

Wo sich heute an der Ecke der Friedhofsstraße der Blumenladen befindet, war ein Wäldchen, in dem sich zwei noch recht junge deutsche Soldaten mit einem kleinen Panzerabwehrgeschütz versteckt hatten und von wo sie die Landstraße nach Bad Dürkheim beobachteten. Das kleine „Flackschützl“ hatte gummibereifte Räder, und eine Blechschürze um das Rohr der kleinen Kanone gab dem Schützen Deckung, wenn er die Projektile abfeuerte, die mit ihren rund 8 cm Durchmesser eine beträchtliche Durchschlagskraft hatten.

Als sich schließlich ein amerikanischer Sherman-Panzer auf der Landstraße aus Richtung Bad Dürkheim dem Ortsrand von Maxdorf näherte, schossen die beiden Deutschen drei Granaten auf das schwere Fahrzeug ab und brannten so in kürzester Zeit drei kreisrunde Löcher in dessen Stahlmantel. Der Koloss blieb daraufhin auf der Höhe des heutigen Parkplatzes der Sporthalle liegen.

Die zweiköpfige Besatzung des Panzers blieb dabei unverletzt. Hastig und in Panik verließen die beiden Amerikaner ihr Fahrzeug und rannten über die Straße zum Haus des Georg Lojet, wo sie sich plötzlich im Keller wieder fanden, zitternd und umgeben von lauter Bewohnern des Ortes, die nicht minder vor Furcht bebten angesichts der lauten Explosionen draußen. In ihrer Angst hatten sie nicht einmal bemerkt, dass sie sich mitten unter die vermeintlichen Feinde gemischt hatten.

Als die beiden deutschen Soldaten die heran ziehende amerikanische Übermacht gewahr wurden, zogen sie ihr Geschütz aus seiner Stellung und führten es an den Gleisen der Rhein-Haardt-Bahn entlang nach Fußgönheim zum Dreschplatz, dem heutigen Reitplatz des Fahr- und Reitvereins. Dort wurden sie von amerikanischen Soldaten gestellt, und weil sie sich nicht ergeben wollten, wohl an Ort und Stelle erschossen. Das kleine Geschütz soll noch lange an dieser Stelle gestanden haben, ohne dass noch jemand Notiz davon nahm.

Bild: Aufgenommen an der Tankstelle Wiebelskircher in Richtung Ortsmitte von Maxdorf. Links (markiert) das Haus des Georg Lojet, Hauptstraße 97, in das die amerikanischen Soldaten flüchteten. Etwa in der Bildmitte (markiert) der Blumenladen. Auf der Straße rechts im Vordergrund die in etwa maßstabsgerechte Abbildung eines amerikanischen Panzers vom Typ Sherman M4.

Um das Jahr 1960 kehrten die beiden amerikanischen Soldaten, deren Panzer damals auf der Landstraße bei Maxdorf liegen geblieben war, noch einmal an den Schauplatz der Geschehnisse jenes Tages zurück. Sie trafen die Bewohnern des rettenden Hauses und stiegen hinab in den Keller, wo an jenem Tag gegen Ende März 1945 mit einem Mal der Unterschied zwischen Freund und Feind keine Rolle mehr gespielt hatte.

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