Geschichte des Maxdorfer Großmarktes

Maxdorfer Landwirte bedienten zwar die Märkte in Kaiserslautern und Mannheim, sie und die Kleinbauern wollten ihre Erzeugnisse aber auch im Ort selbst anbieten und deshalb wurde in Maxdorf im Jahre 1911 der erste Markt an der Ecke Hauptstraße / Mittelstraße eröffnet. Mit Beginn des ersten Weltkrieges musste der Betrieb allerdings eingestellt werden.

Die Wiedereröffnung erfolgte recht spät am 27. Juni 1932. Da der Markt direkt an der Hauptverkehrsader Oggersheim – Bad Dürkheim lag, war der Verkehr entsprechend hoch und es wurde ein neuer Standort gesucht.

Man beschloss deshalb, den Markt auf den Schillerplatz zu verlegen. Der erste Markttag auf dem zweiten Markt war am 28. Mai 1934. Zu Beginn fand das Marktgeschehen mit Händlern und Erzeugern noch unter freiem Himmel statt.

Damit die Erzeuger den meist auswärtigen Händlern nicht ausgeliefert waren und ihre Position verbessern konnten, entschloss man sich, einen genossenschaftlichen Großmarkt zu gründen. Als Gründungsdatum gilt der 20. Februar 1935. Die Gründungsversammlung fand im Lokal „Zum grünen Wald“ statt. So entstand der „Gemüsegroßmarkt Maxdorf eGmbH“.

Mit dem Bau einer Markthalle wurde im Spätjahr 1934 begonnen. Das moderne und großräumige Gebäude wurde 1936 in Betrieb genommen. Da das Marktgelände direkt an der Rhein-Haardt-Bahn lag, konnte das Gemüse auch direkt in Waggons verladen und in die angrenzenden Großstädte, ja sogar bis nach Hamburg, Breslau oder Königsberg transportiert werden.

In der Zeit von 1945 bis 1948 wurde die Markthalle von den Franzosen beschlag-nahmt. Alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse mussten abgeliefert werden und wurden mit Militärlastwagen abtransportiert.

Marktgeschehen im Jahr 1952 am Marktplatz vor der Markthalle

Nachdem der Markt gewaltige Umsatzsteigerungen erreichte und die Anforderungen an weiteren Markteinrichtungen im Jahr 1954 notwendig waren und auch der Verkehr in den angrenzenden Straßen zu großen Problemen mit den Anwohnern führte, entschied man sich von Seiten der Marktleitung für eine Verlegung des Marktes in den Heideweg. Dort sollte ein neuer Markt mit modernen Einrichtungen und mehr Platz geschaffen werden, welcher den gestiegenen Anforderungen der Handelspartner gerecht wurde.

1954 wurde mit der Errichtung begonnen. Nachdem die erste Halle 1955 fertig war, begann man mit der schrittweisen Verlagerung des Markbetriebes. Bereits 1957/58 waren auch das Verwaltungsgebäude und die moderne Versteigerungshalle fertig. Die erste Versteigerung fand am 1. Mai 1960 statt.

Di e neue, hochmoderne Versteigerungshalle ist in Betrieb

Um den weiter steigenden Verkehr aufzunehmen und die Ortsstraßen zu entlasten, wurde der Heideweg ausgebaut.

Im Jahre 1982 fusionierte man mit dem Lambsheimer Großmarkt zum

„Obst- und Gemüse-Großmarkt Maxdorf-Lambsheim eG“.

Da mittlerweile die Hauptstraße in Maxdorf total überlastet war, wurde 1996 die Ortsumgehungsstraße im Osten von Maxdorf gebaut. Jetzt war es möglich, den Markt anzufahren, ohne durch den Ort fahren zu müssen.

Der wichtigste Teil des Marktbetriebes ist die gläserne Versteigerungshalle. Dort werden über die Versteigerungsuhr nach dem sogenannten Veiling-System die Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse ermittelt. Damit wurde das alte System der Versteigerung in mündlicher Form endgültig abgeschafft.

Im Laufe der Jahre hat sich der Großmarkt zu einem der bedeutendsten Märkte im süddeutschen Raum entwickelt.

Da in der Zwischenzeit der „Pfalzmarkt“ in Mutterstadt entstanden war und die Marktlage es erforderte, kam es 2013 zur Fusion der beiden Märkte. Mittlerweile ist daraus einer der bedeutendsten Obst- und Gemüsemärkte in Europa geworden.

Bericht: Ferdinand Fiedler
Quelle: Ortsgeschichte von Walter Sattel
Fotos: Verein für Geschichte und Kultur 2010 e.V.

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