Die Saline Philippshall in Bad Dürkheim benötigte zur Gewinnung von Salz riesige Mengen an Holz zur Erhitzung der Sole. Dieses Holz wurde in den Wäldern um Neustadt an der Weinstraße geschlagen und musste von dort nach Bad Dürkheim transportiert werden.
Das Transportproblem wurde gelöst, indem man einen Wassertransportweg aus natürlichen, sowie aus künstlich geschaffenen Wasserstraßen schuf. Die Verbindung vom Abzweig des Rehbaches von Schifferstadt/Kohlhof bis zur Einmündung in die Isenach bei Lambsheim wurde über verschiedene Gräben, sowie dem Bau eines neuen Kanals, dem Floßbach, welcher bis heute existiert, sichergestellt.
Das dort getriftete Holz musste vom Ufer aus, mit langen Stangen, bestückt mit Eisenspitze und Eisenhaken, zum Weitertransport aus dem Wasser geholt und zwischengelagert werden. An solchen Stellen wurden Lagerplätze angelegt. So wurde auch ein Lagerplatz an der Brücke über den Floßbach angelegt. Das Gelände gehörte in dieser Zeit zur Gemeinde Lambsheim.
Um das Jahr 1745 ließ die Saline Philippshall, auf dem von der Gemeinde Lambsheim gepachteten Gelände, an der Straße von Oggersheim nach Bad Dürkheim einen Holzhof anlegen. Das Gelände hatte in etwa die Größe von 12.400 qm und wurde um ein weiteres Grundstück südwestlich der heutigen Brücke erweitert. Auf diesem wurde das Haus für den Holzzähler errichtet. Das Gebäude wurde 1746/47 als zweigeschossiges Wohnhaus aus Ziegelwänden gebaut und war unterkellert. In beiden Stockwerken gab es jeweils zwei Zimmer und eine Küche.
Neben dem Haus errichtete man eine Scheune, ein Bürogebäude sowie Stallungen für das Vieh. Ein Pumpbrunnen in der Mitte des Hofes sorgte für Frischwasser. Das Wohnhaus wurde gleichzeitig auch als Gasthaus genutzt.
Von der Salinenkommission wurde Claudius Lojet als zuständiger Holzwart und Holzzähler eingesetzt. Er war damit der erste Anwohner auf dem kurfürstlichen Holzhof. Er lebte dort ununterbrochen von 1746/47 bis zu seinem Tod 1773 mit seiner Familie.
Das über den Floßkanal angelieferte Holz wurde dann mit Fuhrwerken zur Saline Philippshall nach Bad Dürkheim gebracht.
Da der Holzhof eine Art Binnen-Zollstation war, musste der eingesetzte Holzzähler auch die Zollgebühren erheben. Die Straße von Oggersheim nach Bad Dürkheim stand kurz vor der Fertigstellung.
Claudius Lojet war deshalb auch gleichzeitig Chausseezöller und somit auch für die Erhebung der damals üblichen Gebühren für die Benutzung der Straße zuständig.
Auch den Siebenjährigen Krieg von 1756-1763 musste die Familie überstehen. Nachdem Claudius 1772 seinen Beruf aufgab, übernahm sein Sohn Georg Franz von 1772-1790 die Position als Holzverteiler.
Im französischen Revolutionskrieg 1792-1798 wurden etliche Gebäude in der Pfalz verwüstet. So auch der kurfürstliche Holzhof. Er ging 1794 mit all seinen Nebengebäuden in Flammen auf.
Georg Franz Lojet ließ sich nach der Zerstörung des Holzhofes mit seiner Familie in Lambsheim nieder.
Der Holzhof selbst wurde nicht mehr aufgebaut, da er für den Holztransport nicht mehr benötigt wurde und das Holz über die neue Straße schneller und leichter transportiert werden konnte.
Der Sohn von Georg Franz, Johann Stefan Lojet, zog 1816 im Zug einer im Jahre 1810 beginnenden Neubesiedlung des Holzhofgeländes wieder in das neu entstehende Dorf.
Nach und nach wurde das Areal um den Holzhof in Richtung Westen von neuen Siedlern zu Ackerland umgewandelt und besiedelt. Im April 1819 war die Ansammlung der Häuser bereits auf 50 gestiegen.
Am 6.Mai 1819 erhielt der neu entstandene Ort, auf Antrag des Gemeinderates Lambsheim, von König Max I. Josef den Namen Maxdorf.
Mit folgendem Text wurde die Namensgebung Maxdorfs besiegelt:
„An die Regierung des Rheinkreises.
Die Colonie auf dem Holzhof betreffend.
Wir genehmigen eueren gutachterlichen Antrag vom 19. vorigen Monats, daß der, in der Gemarkung von Lambsheim, an dem ehemaligen Holzhofe, entstehenden Colonie welche bereits 50 Wohnhäuser mit einer Bevölkerung von 250 Seelen zählt, der Name Maxdorf beygelegt werde“.
Von der gesamten Holzhofanlage gibt es keine Reste mehr. Das letzte der beiden Bachhäuser auf diesem Gelände wurde1986 abgerissen.
Zusammengestellt von Ferdinand Fiedler
Quellen: Ortschronik Maxdorf von Walter Sattel
Archiv der Gemeinde Lambsheim