Wie alles begann

In der Zeit, als es noch nicht so viele Straßen gab, war es ganz selbstverständlich, dass man Transportgüter auch über den Wasserweg, sprich Bäche, Triftkanäle und dergleichen transportierte.

So war es auch im Falle der Dürkheimer Saline Philippshall.

Das in großen Mengen für die Verdampfung der Sole benötigte Brennholz wurde aus dem Pfälzer Wald geholt.

Die Besitzer der Wälder um Bad Dürkheim verlangten aber dermaßen viel Geld, dass sich der damalige Regent der Kurpfalz, Kurfürst Karl Philipp entschloss, einen Verbindungskanal von Schifferstadt bis Lambsheim unter Einbeziehung der vorhandenen Bäche, anzulegen. So konnte er sein eigenes Holz aus den Wäldern um Neustadt transportieren lassen.

In den Jahren 1740 bis 1743 entstand auf Geheiß von Georg Franz Glöckle ein Floßkanal, welcher durch fronverpflichtete Bauern gebaut wurde. Im Laufe der Geschichte führte der Kanal unterschiedliche Namen: Haardtgraben, Neugraben, Floßkanal, Holzbach oder Triftbach, bis er schließlich als „Floßbach“ bis heute allen bekannt war.

Auf ihm wurde dann das Holz aus dem Wald um Lambrecht bei Neustadt bis Fußgönheim und später an den Alten Holzhof, welcher als Wohnhaus des Holzzählers Claudius Loyet diente, getriftet.

Das Gebäude wurde 1746/47 als zweistöckiges aus Ziegelsteinen bestehendes Haus gebaut.

Im Erd- als auch im Obergeschoß gab es je zwei Zimmer und eine Küche und war komplett unterkellert. Dazu gehörten eine Scheune, ein Bürogebäude sowie Stallungen für das Vieh.

Ein Pumpbrunnen im Innenraum des Hofes sorgte für das benötigte Frischwasser.

Das Gebäude wurde auch als Gasthaus für die Durchreisenden genutzt.

Der Holzhof diente nach damaligen Vorschriften auch als Binnen-Zollstation. Für die Erhebung des Zolls war der Holzzähler zuständig, was durch Eintragungen in alten Akten belegt ist.

Claudius Loyet war auch als „Chauseezöller“ für die Straße von Oggersheim nach Bad Dürkheim zuständig, die Anfang 1768 kurz vor der Fertigstellung stand. Auf ihr wurde dann das Holz, welches man aus dem Floßbach holte, mittels Pferdefuhrwerken nach Bad Dürkheim in die Saline gebracht.

Im Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763), als französische Truppen durch die Vorderpfalz zogen und mit Gewalt die Einquartierung erzwangen, musste Familie Loyet viel Leid ertragen.

Im französischen Revolutionskrieg (1792 – 1794) litt die Bevölkerung unter den Will-kürmaßnahmen durch die verbündeten deutschen und französischen Truppen.

Nach der Zerstörung des Holzhofes im Jahre 1794, wo alle Bewohner geflohen waren, begann 16 Jahre später eine vorsichtige Besiedlung des ehemaligen Holzhofplatzes.

Um 1810 bat Maximilian Werling aus Lambsheim schriftlich bei der französischen Besatzungsbehörde um die Erlaubnis, am ehemaligen Alten Holzhof zwei Wohnhäuser errichten zu dürfen.

Die Behörde erteilte die Genehmigung und Maximilian Werling errichtete an der Südseite der Chaussee (heute Hauptstraße) zwischen Floßbach und der heutigen Ziegelstraße zwei kleine Lehmhäuser.

Er selbst bewohnte von 1810 bis 1828 mit seiner Familie eines der beiden Häuschen.

Das zweite Haus wurde von Johann Adam Blüm aus Lambsheim und später an Stefan Loyet, einem Sohn von Claudius Loyet vermietet. Eine der Aufgaben des jeweiligen Mieters bestand darin, auf das hinter dem Haus gelagerte Holz aufzupassen und es zu bewachen.

Aber die beiden Häuser hatten eine so schlechte Bausubstanz (sie bestanden aus ungebrannten Lehmsteinen), dass sie schon 1828 abgerissen werden mussten.

Die nächsten Häuser wurden ab 1813 gebaut. Erst nach 1816/17 wurden auch nördlich der Bachbrücke weitere Häuser errichtet.

Rechts das letzte Haus auf der Südseite der Hauptstraße vor dem Abriss

Nun setzte die Gründung des Dorfes ein. Die Gemeinde Lambsheim wies den bauwilligen Interessenten bereitwillig Grundstücke zu. Die ersten Siedler neben den bereits genannten, waren die Familien Johannes Damm, Johannes Michael Durst, Ludwig Gerne, Georg Franz Sattel, Johannes Leva, Johannes Groh und Albert Kopp.

Im Jahr 1817 gab es am Alten Holzhof bereits 17 Familien und im Mai 1819 etwa 50 Häuser mit ca . 200 Einwohnern.

Im Frühjahr 1819 machte sich der Gemeinderat von Lambsheim Gedanken darüber, welchen Namen man der neuen Ansiedlung geben könnte und fasste am 10. März 1819 den Beschluss, dass der Ansiedlung der Name „Maxdorf“ verliehen werden möge. Man stellte diesen Antrag an das Königliche Landkommissariat Frankenthal, welches den Antrag nach München weiterleitete.

König Maximilian Joseph I von Bayern unterzeichnete am 6. Mai 1819 die ihm vorgelegte Urkunde, durch welche Maxdorf seinen Namen erhielt.

Im Jahr 2019 konnte Maxdorf seinen 200sten Geburtstag feiern. Maxdorf hat heute etwa 7200 Einwohner.

Bericht: Ferdinand Fiedler
Quelle: Die Maxdorfer Ortsgeschichte von Walter Sattel
Foto: Archiv Verein für Geschichte und Kultur Maxdorf 2010 e. V.

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