Auf alten Schulbildern/Fotos von Maxdorf, mit den Schülern der jeweiligen Jahrgänge, ist im Hintergrund immer ein großes Tor mit kleineren Einzeltüren zu sehen.
Da es keine Hinweise auf den Ort der Aufnahme gab, hatten wir dazu aufgerufen und darum gebeten, uns bei der Bestimmung des Scheunentores behilflich zu sein.
Das Schulgebäude in der Hauptstraße existiert ja leider nicht mehr und niemand erinnerte sich mehr an eine Scheune.
Wir vermuteten, dass die Aufnahmen in der Schule oder in der Nähe des Schul-gebäudes entstanden sein mussten.
Leider war niemand in der Lage unsere Frage zu beantworten.
Jetzt ist die Auflösung gelungen!
In einem kleinen Heftchen mit dem Titel: „Die Maxdorfer Volksschule und ihre Lehrer im vorigen Jahrhundert“, des Heimatforschers Johannes Hahn ist des Rätsels Lösung zu finden. Er erzählt darin aus seinen Erinnerungen an die Schulzeit und die Lehrer der damaligen Schule. Darin kann man auf Seite 7 folgendes lesen: „Auf der Rückseite des Schulhauses waren der Schulhof und dahinter, dazugehörig, noch Scheune und Stall“.
Wir können so erfahren, dass es in der damaligen Zeit üblich war, dass auf dem Land die meisten Schulen eine Scheune mit Stall, sowie einen Schulgarten hatten. Die Lehrer hatten im Schulgebäude eine Dienstwohnung und betrieben neben-beruflich noch Landwirtschaft, um ihr Gehalt aufzubessern.
1933 als die Schülerzahlen größer wurden, hat man Stall und Scheune abgerissen
und den dadurch gewonnenen Platz dem Schulhof zugeschlagen. Auch den „Nachtwächtersgarten“, welcher vom jeweiligen Nachtwächter der Gemeinde bepflanzt wurde, hat man zum Schulhof dazu genommen. Eine größere Toilettenanlage konnte ebenso verwirklicht werden. Eine Skizze mit dem Grundriss des Schulgeländes in der Hauptstraße in Maxdorf ist auf Seite 8 des kleinen Heftchens ebenfalls abgebildet. Jetzt sind wir auch in der Lage, die damalige Situation des Schulgeländes nachzuvollziehen.
Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, möglichst viele Gegebenheiten aus unserer dörflichen Geschichte niederzuschreiben und für die künftigen Generationen zu erhalten.
Bericht: Ferdinand Fiedler
Quelle: Erzählungen von Johannes Hahn
Foto: Verein für Geschichte
Skizze: Johannes Hahn