Geschichte der Post in Maxdorf

Alten Berichten nach fuhren schon im Jahre 1783 immer dienstags Postwagen durch das „Pfälzische Dorf“, den Holzhof. Sie verkehrten auf der Poststrecke von Frankfurt nach Metz und mussten von Oggersheim kommend am Holzhof vorbei nach Bad Dürkheim. Neben Briefen wurden auch Wertsendungen, Pakete und Personen befördert.

Nach der Gründung von Maxdorf, im Jahr 1819 fiel von den wenigen Einwohnern kaum Post an und wenn, so musste diese in Oggersheim abgegeben werden.

Der erste amtliche Zustellungsbereich für Maxdorf wurde am 1.10.1858 der Stadt Frankenthal zugeteilt. Zu dieser Zeit kam der Briefträger aus Frankenthal und sammelte die anfallende Post ein. Auch die ersten Briefkästen wurden um diese Zeit aufgestellt.

Ab dem 1. April 1864 übernahm die Poststelle in Lambsheim die Zustellung für Maxdorf.

Als Johann Brendel in Maxdorf mit seiner Firma, er handelte mit Eisenwaren, einen Versandhandel eröffnete, stieg die Menge an Briefen und Paketen stark an. Die Postboten aus Lambsheim konnten die anfallende Menge nicht mehr bewältigen, so dass sich Johann Brendel gezwungen sah, die Pakete selber mit einem Fuhrwerk nach Lambsheim zur Poststelle zu bringen.

Er machte beim Oberpostamt in Speyer eine Eingabe und so wurde mit Wirkung zum 1. Mai 1896 in Maxdorf eine Postablage im Anwesen von Georg Leonhard I. eingerichtet.

Jetzt konnte man dort auch Briefmarken kaufen und den übrigen Postkram erledigen.

Lediglich die Postzustellung erfolgte weiterhin über die Poststelle in Lambsheim.

Die Maxdorfer Geschäftsleute waren mit dieser Lösung allerdings nicht zufrieden, da die Postboten die anfallenden Pakete nicht alle mitnehmen konnten.

Eine weitere Eingabe am 15.10.1897 in Speyer bewirkte, dass ab dem 1.8.1898 eine „Karrenpostverbindung“ nach Lambsheim und Oggersheim eingerichtet wurde.

In der Fußgönheimer Straße 2 entstand ein Reitstall, welcher von Karl Sattel III. geleitet wurde. Jetzt konnten bis zu 4 Personen und in einem separaten Wagen-kasten eine größere Menge an Postgut mitgenommen werden.

Die Post wurde aber nur noch nach Oggersheim transportiert.

Als Karl Sattel III. am 16.September 1909 starb, übernahm Jakob Guhmann III. bis

7. September 1913 das Amt des Postillions.

Am 8. September 1909 übernahm die neu gegründete Rhein-Haardt-Bahn Gesellschaft den Transport der Packstücke auf der neuen elektrifizierten Strecke und der Poststall wurde geschlossen.

Die Postablage wurde am 1.10.1898 in eine Postagentur umgewandelt, was zur Folge hatte, dass nun mehrmals täglich Post zugestellt werden konnte.

Am 1. August 1939 wurde aus der Agentur ein Zweigpostamt und ab 1.10.1960 ein Postamt.

Postbote Georg Dick im Dienst

Die Beförderung der Post durch die Rhein-Haardt-Bahn wurde am 2. Juni 1956 durch einen LKW – Service abgelöst.

Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen wurde auch die Poststelle in Maxdorf am 1.5.1999 aufgelöst und wieder in eine Postagentur, diesmal aber unter privater Leitung, in einem Schreibwarenladen in der Hauptstraße 92 umgewandelt. Dort besteht sie auch heute noch.

Da die Post auch für den Telefondienst zuständig war, wurde im Frühjahr 1897 neben der Straße von Lambsheim nach Maxdorf eine Telefonleitung verlegt und so konnte am 1.6.1897 in der Postablage in Maxdorf auch eine Telegrafenstation mit Telefonbetrieb ihren Dienst aufnehmen.

Die erste öffentliche Fernsprechstelle in Form von Telefonhäuschen in Maxdorf gab es ab Februar 1907.

Erst nach und nach fanden Telefone in Privathaushalten Einzug.

Heute sind auch diese öffentlichen Telefonhäuschen abgebaut, da mittlerweile das Mobiltelefon flächendeckend eingesetzt wird und kein Bedarf für öffentliche Telefone mehr besteht.

Bericht: Ferdinand Fiedler

Quellen: Ortsgeschichte Maxdorf von Walter Sattel

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