Die Bachhäuser am ehemaligen Holzhof in Maxdorf

Im Revolutionskrieg 1794 wurde das kurfürstliche Gebäude auf dem Holzhof zerstört und die Bewohner mussten flüchten.

16 Jahre später setzte langsam wieder eine vorsichtige Besiedlung des Holzlagerplatzes ein.

Um 1810 richtete Maximilian Werling aus Lambsheim ein Schreiben an die franzö-sische Besatzungsbehörde und bat um Erlaubnis zur Errichtung von zwei Wohnhäu-sern am ehemaligen Holzhof.

Die Genehmigung wurde erteilt und es wurden zwei kleine Lehmhäuser erbaut. Hinter den Häusern lag der ehemalige Holzumschlagplatz des alten Holzhofes.

Eines der zwei Häuser, (Nr. 7, Plan-Nr. 315) bewohnte er mit seiner Familie selbst und betrieb darin eine Straußwirtschaft für Durchreisende. Die Bausubstanz des Hauses wurde bereits 1828 als „demoliert“ bezeichnet, was sicher auch an den ungebrannten Lehmsteinen des Gebäudes lag.

Das zweite Haus vermietete Werling an den Landwirt Johannes Adam Blüm und ab 1818 an Johann Stefan Lojet. Im Jahr 1821 verkaufte er das Anwesen an Christoph Rodach. Die jeweiligen Mieter oder Eigentümer hatten die Pflicht, das auf dem alten Salinenplatz gelagerte Brennholz bis zum Weitertransport zu bewachen.

Da die Bausubstanz der beiden Häuschen sehr schlecht war, mussten sie nach 1828 abgerissen werden.

Breits 1813 entstand ein drittes, größeres Anwesen südöstlich der Bachbrücke. Bauherr war Johannes Damm aus Lambsheim.

Dieser betrieb eine größere Landwirtschaft und eine Straußwirtschaft.

Die nächste Besitzerin war Katharina Bellmuth. Kurz nach ihrer Heirat mit Konrad Jäckle, 1826, verstarb sie im Jahr 1829. Das Eigentum ging an ihre Kinder, Elisabeth und Philipp Jäckle über.

Als Vormund der Kinder wurde Adjunkt Wilhelm Pfarr eingesetzt.

Von 1837 bis 1869 bewohnte Konrad Geörg das Anwesen.

Als um 1828 das Haus Nr. 8 von Max Werling abgerissen wurde, entstand im Hof des Hauses Nr.1 ein kleines Büro, welches später als „Flößerbüro“ bezeichnet wurde. Dort hielt sich zeitweise ein Beauftragter der Floßgesellschaft auf. Alle Gebäude des Anwesens Nr. 1 wurden um 1962 abgerissen. Die letzten Bewohner waren die Familien Alois Röll und Jakob Kreutz IV.

Die Gebäude nördlich der Bachbrücke entstanden erst im Zuge der allgemeinen Bebauung des Geländes um den alten Holzhof im Winter 1816/1817.

Eigentümer und Bewohner des Wohnhauses war Jakob Bonnet aus Lambsheim. Dieser verkaufte das Anwesen bereits 1822 an Wilhelm Hautz und Anna Margarethe geb. Schäffer, aus Haßloch, die es bereits 1838 ihrer Tochter Christina und deren Ehemann Jakob Bernhardt als Schenkung vermachten.

Das baufällige Haus an der Hauptstraße Nr. 7 wurde 1986 abgerissen.

Das letzte Bachhaus“ (Haus Nr. 7) im Jahre 1986, kurz vor dem Abriss
 Modell (10:1) des letzten Bachhauses präsentiert am Kerweumzug 2019

Der letzte Bewohner war Willi Stähler mit seiner Familie.

Die alten Torpfosten und das Hoftor sind bis heute noch erhalten.

Bericht: Ferdinand Fiedler

Der Bericht entstand nach den Aufzeichnungen von Walter Sattel aus dem Buch „Maxdorfer Ortsgeschichte“.

Das Modell des letzten Bachhauses (im Maßstab 10:1) wurde erstmals zum Kerweumzug 2019 aus Anlass der „200 Jahre Namensgebung Maxdorf“ der Öffentlichkeit präsentiert. Das Modell ist im Besitz des Vereins und wurde von Ferdinand Fiedler gebaut.

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